Hohe Mieten für Studenten

Wenn Wohnen zum Problem wird.

Der Wohnungsmarkt ist für Studenten derzeit so eng wie nie zuvor. Im nationalen Vergleich ist München die teuerste Stadt zum Wohnen. In Isarstadt zum Beispiel lag der monatliche Mietpreis für ein unmöbliertes Standardzimmer in einer WG bei 530 Euro, Stand letztes Sommersemester. München liegt im Ranking knapp vor Frankfurt mit 447 Euro und Stuttgart mit 430 Euro.

Das Berliner Empirica-Institut bestätigt aufgrund von über 100.000 ausgewerteten Warmmieteninseraten diesen Trend. Für viele Studenten wird das normale Wohnen damit unerschwinglich – jedoch abhängig vom Universitäts-Standort.

Das Deutsche Studentenwerk hat 2012 eine Sozialerhebung hervorgebracht, welche besagt, dass 27% der Studierenden den Wunsch nach einem WG-Zimmer haben, 26% das Wohnen in einer eigenen Wohnung präferieren und 31% mit dem Partner und eventuell Kind wohnen möchten. Zu Hause bleiben wollen nur 6% und das Studentenwohnheim schneidet mit 9% auch eher schlecht ab.

Darüber hinaus ist ein ungleichmäßiges Wachstum zu beobachten, die Zahl der Studenten ist seit 2000 um 40% gewachsen, auf knapp 2,8 Millionen. Die Zahl der öffentlich geförderten Wohnkapazitäten hat jedoch lediglich ein Wachstum von 5% erfahren.

Die Knappheit an Wohnungen ist laut Empirica und dem Institut der Deutschen Wirtschaft vor allem in Großstädten und attraktiven Universitätsstädten bemerkbar. Hier konkurrieren Studenten oftmals mit ärmeren Wohnungssuchenden und aufgrund der aktuellen Entwicklung auch den Flüchtlingen. In einigen Städten hat hierdurch der Andrang auf Studentenwohnheime merklich zugenommen.

Eine Statistik besagt, dass einige Bundesländer den Ausbau beziehungsweise Neubau von Studentenwohnheimen spärlich oder überhaupt nicht vorantreiben. Spitzenreiter in punkto Finanzierung von den bundesweit rund 13.600 Wohnheimplätzen tragen die Länder Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg und Hessen.

Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks, fordert mindestens 25.000 zusätzliche preisgünstige und staatliche geförderte Wohnheimplätze. Sollte sich die Bundesregierung an der Finanzierung beteiligen, müsste diese sich weiter auch an einem Hochschulsozialpakt beteiligen. Denn, etwa 20.000 studierfähige Flüchtlinge werden kommen, welche ganz unten auf der Einkommensskala stehen.

Aktuell zeigt die Bundesregierung Initiative – für Neubauten und zusätzliche Sozialwohnungen erhalten die Länder für 2016 bis 2019 jährlich rund eine Milliarde Euro.

 

 

Quelle: www.heute.de, vom 06.05.2016